Ziel des Bildungsganges ist es, Schülerinnen und Schülern die Qualifikation zur Aufnahme einer Berufsausbildung zu vermitteln. Wer noch keinen Hauptschulabschluss hat, erwirbt diesen mit dem erfolgreichen Besuch der Berufseinstiegsschule Klasse 2 oder kann in diesem Jahr den bereits vorhandenen Hauptschulabschluss durch einen erfolgreichen Besuch verbessern.
Es sollen vorrangig die Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie soziale Kompetenzen gestärkt werden.
Ein zentrales Anliegen der Berufseinstiegsschule Klasse 2 ist die Förderung der Ausbildungsreife. Dieser Begriff ist sehr vielschichtig und wird teils unterschiedlich interpretiert. Unter Ausbildungsreife sind nicht allein diejenigen Fähigkeiten und Arbeitstugenden zu zählen, die für alle Ausbildungsberufe wichtig sind – gleich, ob es sich um eine besonders anspruchsvolle oder um eine weniger anspruchsvolle Ausbildung handelt. Sind bestimmte Fähigkeiten nur für bestimmte Ausbildungsberufe wichtig und bei anderen Ausbildungsberufen weniger relevant, gehören diese zur berufsspezifischen Eignung. Schülerinnen bzw. Schüler können also durchaus ausbildungsreif sein, auch wenn sie für gewisse Berufe ungeeignet erscheinen. Unter dem Begriff Ausbildungsreife werden nur solche Aspekte verstanden, die schon bei Beginn der Berufsausbildung vorhanden sein müssen. Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die erst während der Ausbildung erworben werden sollen, gehören nicht dazu. Eine Übersicht über Definition und Merkmale der Ausbildungsreife ist unter Material auf der rechten Seite zusammengestellt.
Bezogen auf den Kompetenzansatz soll die persönliche Entwicklung von Schülerinnen und Schülern gefördert und zugleich zwischen Anforderungen unterschiedlicher Ausbildungsberufe vermittelt und qualifizierend darauf vorbereitet werden. Dies wird in der Berufseinstiegsschule Klasse 2 durch unterschiedliche curriculare und didaktische Gestaltungselemente angestrebt.
Ausgehend davon, dass grundlegende Kulturtechniken, personale und soziale Kompetenzen sowie Wissen über die Berufswelt zentrale Bestandteile von Ausbildungsreife darstellen, kommt den in der Berufseinstiegschule Klasse 2 eingesetzten curricularen und didaktischen Gestaltungselementen (Rahmenrichtlinien, Qualifizierungsbausteinen und betrieblichen Praktika) eine besondere Bedeutung zu. Die Umsetzung der Rahmenrichtlinien für die Fächer Deutsch/Kommunikation, Mathematik und Englisch soll grundlegende Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen aufarbeiten und prozess- und problemlösungsorientiert weiter festigen. Die Umsetzung von Qualifizierungsbausteinen und betrieblichen Praktika (nach den gültigen Rahmenrichtlinien für den berufsbezogenen Lernbereich) steht für die Förderung beruflicher und sozialer Kompetenzen, um dadurch Chancen und Möglichkeiten einer Ausbildungsaufnahme zu verbessern. Eine wichtige Bedeutung kommt hierbei vor allem der Förderung von Einsatzbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit zu. Darüber hinaus soll durch das Kennenlernen betrieblicher und beruflicher Alltagssituationen und Anforderungen sowohl die Entscheidung für einen bestimmten Ausbildungsberuf bei den Schülerinnen und Schülern unterstützt als auch die Möglichkeiten der Vermittlung in eine betriebliche Ausbildung erhöht werden.