Die erfolgreiche Umsetzung der inklusiven Beschulung ist maßgeblich von den Rahmenbedingungen abhängig. Unabdingbar ist zunächst eine angemessene räumliche sowie materielle Ausstattung sowie Barrierefreiheit, die den besonderen Bedarfen der Schülerinnen und Schüler mit dem Unterstützungsbedarf im Bereich Geistige Entwicklung gerecht wird.
Des Weiteren wird auf organisatorischer Ebene die Möglichkeit genutzt, bestehende Netzwerke mit allen Beteiligten (z. B. der abgebenden allgemeinbildenden Schule, der Förderzentren, der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit, der Werkstätten für behinderte Menschen) auszubauen und im Rahmen der individuellen Förderung zu nutzen.
Auf didaktisch-methodischer Ebene gilt es, eine förderliche Lernatmosphäre zu entwickeln, in der individuell auf die Bedarfe der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden kann. Die pädagogische und didaktische Ausrichtung des Unterrichts in der Berufseinstiegsschule Klasse 1 bietet sich aufgrund der großen Heterogenität der Lerngruppen dafür an, auch die Doppelbesetzung, die in dieser Schulform vorgesehen ist, unterstützt dies.
Der damit verbundene hohe Grad an Individualisierung und Differenzierung entspricht den Anforderungen des Unterrichts für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Geistige Entwicklung. Außerdem wird in diesem Zusammenhang die Zusammengehörigkeit zur Gruppe gefördert, was wiederum den Abbau von Sprachbarrieren sowie der Aufbau engerer Beziehungen unterstützt und ein gutes Gefüge mit gegenseitigem Vertrauen herstellt. Der Unterricht ist durch Toleranz und gegenseitige Akzeptanz geprägt – ein wichtiger Aspekt, um eine gleichberechtigte Teilhabe der Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Geistige Entwicklung zu gewährleisten.
Der hohe Anteil des Praxisunterrichts ermöglicht zudem handlungsorientierte und vielsinnliche Lernfelder. Daraus ergeben sich vielschichtige Möglichkeiten der motorischen Förderung und der Wahrnehmungsschulung sowie die Chance, sich in zukünftigen Berufsfeldern zu erproben.
Um den Rahmen für die beschriebene individuelle Förderung und Lernentwicklung zu ermöglichen, werden entsprechende personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten feste, verlässliche und multiprofessionelle Teams als Ansprechpartner, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Größe und der komplexen Abläufe in den berufsbildenden Schulen. Die ständige Weiterentwicklung und Reflexion der Arbeit im multiprofessionellen Team ist dabei als wichtige Grundlage einer gelingenden Inklusion zu betrachten.