Bedeutung des Klassenlehrkraftprinzips

Der Klassenlehrkraft kommt in der Berufseinstiegsschule Klasse 1 eine besondere Bedeutung zu. Über die üblichen Aufgaben einer Klassenleitung hinaus muss in einer Berufseinstiegsschule Klasse 1 in besonderem Maße auf der Beziehungsebene gearbeitet werden. Das drückt sich u. a. in einer pädagogischen Haltung zu den einzelnen Schülerinnen und Schülern aus, die auf Einfühlungsvermögen und Wertschätzung basiert. Persönliche Gespräche, Hausbesuche, Kontakte zu anderen Betreuungsinstitutionen, Elternabende, gemeinsame Unternehmungen, Koordinierung der Arbeit im multiprofessionellen Team usw. sollten in einer gut geführten Klasse eine Selbstverständlichkeit sein.

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich während der Berufseinstiegsschule Klasse 1 in einer überschaubaren Gruppe (vgl. "Klassenfrequenz" in Strukturelle Rahmenbedingungen) geborgen fühlen. Dazu trägt neben dem besonderen Einsatz der Klassenlehrkraft auch eine möglichst geringe Anzahl eingesetzter Lehrkräfte bei. Die persönliche Bindung hat hier Vorrang vor der fachlichen Zuordnung. Das gilt sowohl für den Unterricht im berufsübergreifenden als auch im berufsbezogenen Lernbereich.

Die Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen können diese Aufgaben sinnvoll unterstützen.

Arbeits- und Sozialverhalten

Eine positive pädagogische Haltung der Lehrkräfte stärkt das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit der Schülerinnen und Schüler und wird sich idealerweise in einem positiven Arbeits- und Sozialverhalten niederschlagen. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler und deren Sorgeberechtigte entsprechende Rückmeldungen erhalten. So wird die Beurteilung des Arbeits- und Sozialverhaltens, das für den Übergang zur Berufseinstiegsschule Klasse 2 von besonderer Bedeutung ist, transparenter. Für die Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens muss sich die Bildungsgangsgruppe von schuleinheitlichen Vereinbarungen lösen und für diese Lerngruppen angemessene einheitliche Kriterien festlegen.